Die Chroniken von HOPE
Ayvenas, der Gott aller Götter, der Erschaffer vieler Welten, erschuf auch die unsere-‚Taborea’. Er schuf uns aus Lehm, gab uns die Fähigkeit uns zu bewegen, zu sprechen, zu lernen und zu lehren - kurz: zu leben! Seine Gedanken schrieben das Buch der Vorsehung, in dem das Schicksal Taboreas festgeschrieben stand, vor langer, langer Zeit.
Doch der eine unbewusste Gedanke des Gottes, sollte die Welt und die Lebewesen auf ewig verändern. Diese perfekte ausgewogene Welt, in der alles und jeder seinen Platz hatte wurde durch die reine Kraft der Gedanken verändert:
‚Was wäre, wenn diese Welt nicht so ausgeglichen wäre?’
So kam es zum Zeitalter des Chaos. Dieser Abschnitt der Geschichte, geprägt von großen
Missständen, Kriegen und Entzweiung, brachte aber auch den Keim für das hervor, das wir wir Hoffnung nennen.
Resa, so steht es in unseren Geschichtsbüchern, ward nur wenige Jahre zuvor geboren. Sie erreichte erst das Jugendalter als der große Krieg um Balanzasar begann, welcher einer der verheerensten Kriege in der langen Geschichte von Taborea werden sollte.
Es heißt sie habe sich eines Abends gerade zu Bett gelegt, als ihr Vater sich zu ihr setzte. Ihre Angst über die schlimmen Dinge, die überall verbreitet und berichtet wurden sprach ihr aus dem Gesicht. Der Vater sah welche Gedanken seiner Tochter im Gesicht geschrieben standen. <Mach Dir keine Sorgen Resa. Die Ungeheuer sind weit weg von hier. Außerdem wohnen wir etwas abseits vom Dorf. Hierher kämen die Monster ohnehin nicht.>
Das ihr Vater das einst zu ihr sagte und welche Lehre sie daraus gezogen hatte erzählte sie später ihren Gefährten. In dieser Nacht kamen sie. Sie brachen durch die Tür der kleinen Hütte und zerfleischten die Eltern vor den Augen des Kindes und taten sich an ihnen gütlich. Als die Dämonen endlich abließen und sich davon gemacht hatten waren nurnoch blutige Fleischfetzen von den ehemals geliebten Menschen übrig. Verzweifelt sah sie hin und weinend brach sie zusammen mit dem tiefen Wunsch die Eltern wiedererwecken zu können. Doch sie konnte nichts tun…
Sehr viel später erst stellte sich heraus, das ihr Glück in dieser Nacht nicht entdeckt worden zu sein vielen Menschen eines Tages das Leben retten würde.
Gemeinsam mit anderen Elternlosen gründete sie nach kurzer Zeit eine Gemeinschaft, die sich erinnerte an eine Zeit, da die Welt in Frieden gewesen war, in der Götterboten die Menschen lehrten zu leben, nicht zu töten. Nachdem Resa wie ihre Gefährten und Gefährtinnen langsam erwachsen wurden und schon lange gelernt hatten in der harten Welt zu überleben schlossen sich mehr und mehr Menschen an, die sich nach einer lange verlorenen Hoffnung sehnten oder Angst hatten vor den Ungeheuern die die Welt unsicher machten.
So wurde aus der einstmals kleinen Zusammenkunft bald eine regelrechte Bewegung, die sich gegen das Morden und Töten stellte, gegen Gewalt und Unterdrückung.
Jedoch dachten viele des Menschenvolkes anders. Viele wollten die alten Götter stürzen und ihr Schicksal selbst bestimmen, wodurch Resa, die für die Hoffnung der Menschen auf Versöhnung mit den Göttern stand, gezwungen war den Bund geheim zu halten.
Im Krieg der Menschen gegen die Götterboten war der Name eines abtrünnigen Priesters wohlbekannt. Sie stellten ihn mit den Engeln, den Halbgöttern gleich, denn er war einer der Wenigen, der sich mit ihrer Macht messen konnte. Sie nannten ihn Warangel…
Warangel hinterließ auf jedem Schlachtfeld blutige Spuren wo seine Zauber die Kreaturen des Bösen niedermähten oder seine Dolche die Gedärme der Monstren über die ausgedürrte Erde spritzen ließen. Bald fand dieser Racheengel der Menschen heraus, das die Halbgötter sich zurückgezogen hatten und die Zeit des Chaos deshalb hereingebrochen war. Seine Wut auf die Götter wuchs ins Unermessliche und er verfiel fast dem Wahnsinn. Dieser Streiter für die Menschen war fast verloren und wäre vermutlich dem Bösen anheim gefallen, wenn er nicht Resa und den Bund der Hoffnung kennen gelernt hätte. Er, der einst Priester war und sich um die einfachen Belange der Menschen kümmerte, er, der die Menschen von den Monstern befreite und dem sie unmenschliche Kräfte zuschrieben stand vor der zierlichen Frau, vor dem Mädchen, und fiel auf die Knie, bat sie um ihre Hilfe um seine Seele zu retten. Sie sah ihn an und wusste um die Qualen seiner Seele nachdem sie nur einen Blick in die Augen des Mannes tat und gewährte ihm Zuflucht.
Es brauchte viele Monate bis der Kriegerpriester die Ruhe in seinem Geist wiederfand. Doch auch wenn die Gemeinschaft ihn als einen der Ihren betrachtete war Resa klar, das seiner Seele eine Verletzung zugefügt wurde, die nur mit dem Blut der Götter geheilt werden konnte. Nachdem sie die Aussprache mit ihm gesucht hatte schickte sie ihn fort um seiner Seele die Erleichterung zu verschaffen, die sie benötigte.
Auch wenn Resa sich des Frevels an den Göttern bewusst war konnte sie nicht anders als den Freund gegen die Götter zu schicken. Auch sie war der Meinung, das die Götter sie verlassen hatten und diese gefunden und überzeugt werden mussten. Ob dies mit Schwert und Axt geschehen sollte konnte sie nicht sagen. Doch sie war nicht mehr so abgeneigt wie früher die Waffe zur Hand zu nehmen um die Zukunft der Menschen Taboreas zu sichern.
So ging der Engel fort und zog von Schlachtfeld zu Schlachtfeld und ging seinem Handwerk nach während er nach Hinweisen auf den Verbleib der Halbgötter Ausschau hielt. Und er fand einen von ihnen. Weit abgelegen und auf den hohen Gipfeln eines Berges. Mehrere Tage verbrachte der Priester im Kampf mit dem Gottgleichen und bezwang ihn schließlich, metzelte ihn nieder und hinterließ von dem Wesen nichts als Asche auf dem von Zaubern freigelegten Fels hoch in den Bergen. Doch seine Seele heilte der Kampf nicht sagt man. Er verbrachte sein Leben fortan mit dem Kampf gegen die Ungeheuer und nur selten berichtete man aus fernen Siedlungen, das man ihn dort gesehen habe. Wie er starb weiß niemand.
Resa setzte ihre Bemühungen um die Menschen fort und jeder, der sich in ihrer Gemeinschaft fand war sich der Hoffnung auf eine bessere Zeit für seine Nachkommen sicher. Nachdem viele der Menschen ihre Gesinnung änderten und immer mehr die Waffen erhoben wandelte sich das Bewusstsein des geheimen Bundes ebenfalls und man nahm nun Axt, Schwert und Schild selbst in die Hand, um der Ungerechtigkeit ein Ende zu bereiten. Nicht länger agierte man Verborgenen und schmiedete Pläne.
Man sagt Resa starb friedlich in den Armen eines Freundes…
Die Bewegung setzte sich gegen die dämonischen Unterdrücker der Epoche des Chaos weiter zur Wehr. Die Verbannung dieser Dämonen hatte von den Völkern Taboreas große Verluste gefordert, sodass diese Hoffnung spendende Gruppierung wieder zu dem wurde was sie einst gewesen war, als Resa sie einst ins Leben rief.
Doch nachdem die Schlachten geschlagen waren blühte die Welt erneut auf. Man fand altes Wissen wieder, entsann neue Techniken und verbesserte die Alten. Die Menschheit erlebte einen neuen Frühling. Man schloss Verträge, schmiedete Allianzen, handelte mit Waren und gründete Gilden.
So steht heute wieder eine Resa an der Spitze der alten Gemeinschaft, zusammen mit einem Mann, der sich zu Ehren des großen Priesterkriegers Godslaughter nennt. Gemeinsam führen sie die jahrtausende alte Vereinigung in die Epoche der Großen Entdeckungen, indem sie die Gilde gründeten, unter deren Banner wir uns stolz den Gefahren stellen, die sich uns in den entlegensten Winkeln Taboreas begegnen und die die Menschen bedrohen: HOPE!
Bis heute hat die Gilde ihren Auftrag nicht vergessen. Wir führen die Welt mit allen Mitteln zurück zu ihren ausgewogenen Ursprüngen.